Zweihandwerfen für Einsteiger: Spey Casting leicht gemacht
Wenn du Flüsse befischst, wirst du früher oder später in Situationen geraten, in denen du ohne Rückwurf arbeiten musst – umstehende Bäume, hohe Ufer oder einfach die Notwendigkeit, weiter zu werfen, als du es mit deiner Einhandrute schaffst.
Spey Casting st die Antwort. Lange Ruten, geführt mit zwei Händen, bieten dir eine effektive und elegante Lösung für genau diese Herausforderungen.
Was ist Spey Casting?
Spey Casting wurde ursprünglich für das Lachsfischen entwickelt, hat aber inzwischen auch im Forellen- und Bachfischen Fuß gefasst. Die Technik erlaubt es dir, **ohne großen Rückwurfplatz zu werfen** und trotzdem weite und kontrollierte Würfe zu erzielen.
Eine neue Sprache lernen
Wie bei jeder neuen Fähigkeit gibt es auch beim Zweihandwerfen eine Lernkurve – inklusive einer eigenen Fachsprache:
* "Shooting Head"
* "Running Line"
* "Tip"
* "D-Loop"
* "Skagit" & "Scandi"
* Wurfarten wie Perry Poke, Double Spey, Snap T, Snake Roll und Dragon Roll
Der Einstieg kann verwirrend sein, wenn man das erste Mal vor der Fliegenschnur-Wand im Fachgeschäft steht. Aber: Es lohnt sich!
Zwei Wege zum Einstieg
Wenn du ins Zweihandwerfen einsteigen willst, hast du zwei Optionen:
1. Du kaufst dir eine Switch- oder Spey-Rute
2. Du nutzt deine vorhandene Einhandrute und richtest sie für Single Hand Spey ein
Der einfache Einstieg: Single Hand Spey
Der beste (und preiswerteste) Einstieg ist das Single Hand Spey. Du brauchst nur wenige Zusätze, denn die Rute hast du bereits. Wenn du Rollwürfe beherrschst, hast du die Basis schon drauf!
Es gibt zwei Arten, deine Einhandrute dafür aufzubauen:
1. Head-System (modular)
2. Integrierte Schnur (fest verbunden)
Head-System Vorteile:
Viele Möglichkeiten, Schnüre zu wechseln
Monofile Running Lines für mehr Wurfweite
Nachteile:
Knoten oder Schlaufenverbindungen können beim Auswerfen haken
Integrierte Schnur Vorteile:
*Kein Schlaufenwirrwarr
*Einfachere Handhabung
Nachteile:
Weniger Reichweite
Keine Wechseloptionen
Größerer Rollendurchmesser nötig
Begriffe, die du kennen solltest
Shooting Head: Dicke Kurzschnur (12-20 ft), erzeugt die Wurfkraft
Running Line: Dünnere Verbindung zur Fliegenschnur, mono oder geflochten
Tip: Sinkschnur oder schwimmende Spitze für Tiefenvariation (5-12 ft)
Hersteller wie **OPST**, **Rio**, **SA** oder **Airflo** bieten Einsteigersets mit klarer Kennzeichnung der Gewichte (z. B. 200 grain für eine 5wt-Rute).
Es klingt am Anfang komplex, aber das System ist simpel: Running Line + Shooting Head + Tip.
Mit nur wenigen Komponenten kannst du deine gewohnte Rute zu einer flexiblen Allround-Waffe machen, die sowohl Trockenfliegen als auch Streamer problemlos wirft. Und das Beste: Du brauchst keine neue Rute.
Nimm deine Forellenrute, schnapp dir ein Head-System – und entdecke neue Möglichkeiten des Werfens!